(Sowjetische) Fundamentreste auf dem Gelände des ehemaligen Nachschubsammellagers. Foto: Christoph Löffler, Berlin

Das Nachschubsammellager

Nördlich des KZ Ravensbrück, auf einer Anhöhe zwischen Himmelpforter Weg und Bahnstrecke befand sich ab dem Sommer 1942 das sogenannte Nachschubsammellager. Das längliche Areal erstreckte sich fast über die gesamte Nordseite der Lagermauer.

Es diente zunächst als KFZ-Depot für das „Kommando-Amt der Waffen-SS“ und wurde Ende 1942 von zehn auf vierzehn Baracken erweitert. Unter der Leitung des SS-Obersturmführers Kurt Fiedler wurden hier unter anderem Autobestandteile, Autoreifen und -schläuche gelagert. Eine größere Hallenbaracke diente als Garage und Reparaturstelle für LKW.
Etwa ab dem Frühjahr 1943 wurde das KFZ-Depot als „Nachschubsammelstelle“ bezeichnet. Hier wurden nun, genauso wie in den Beutegut-Baracken, auch geraubte Güter der SS gelagert.

In den Lagerhallen und dem Büro des Nachschubsammellagers waren vor allem weibliche Häftlinge des KZ Ravensbrück beschäftigt. Aber auch männliche Häftlinge mussten dort teils schwere körperliche Arbeit leisten.

Nach der Befreiung des KZ Ravensbrück wurden die Baracken des Nachschubsammellagers relativ zeitnah abgebaut oder abgerissen. Bis auf die Errichtung eines großen Heizhauses, ist unklar, wie das Areal dann im Anschluss durch die sowjetische Armee genutzt wurde. Reste von Arbeitsgruben könnten ein Hinweis auf KFZ- und LKW-Werkstätten sein.

Mittlerweile ist auch hier die gesamte sowjetische Bebauung abgerissen. Auf der Freifläche wachsen zunehmend Bäume und Sträucher. Ein Teil des Geländes wird als Pferdekoppel genutzt. Damit gibt es in seiner gegenwärtigen Erscheinung keinen Aufschluss mehr über die Nutzung als Nachschubsammellager der SS. Das Areal ist von den Beutegut-Baracken aus, über den Himmelpforter Weg erreichbar.