Die baulich veränderte ehemalige Lagergärtnerei, daneben der ehemalige Schweine- und Pferdestall (v.r.n.l.). Foto: Christoph Löffler, Berlin

Die Lagergärtnerei

Neben dem Schweine- und Pferdestall des KZ Ravensbrück befand sich ab Anfang 1942 auch eine Gärtnerei. Zu der Anlage gehörten neben zwei etwa 35 Meter langen Gewächshäusern auch Beet- und Frühbeetflächen entlang der Lagermauer.

In der Gärtnerei wurden Gemüse für das SS-Personal sowie Blumen für deren Wohnräume und Gartenanlagen angebaut. Diese Arbeit mussten weibliche Häftlinge des KZ Ravensbrück, unter Aufsicht eines SS-Gärtners, leisten. Als Arbeitsort war die Gärtnerei begehrt, da sich hier immer wieder Möglichkeiten fanden, Lebensmittel zu „organisieren“ und Gemüse sowie Blumen für befreundete Mithäftlinge in das KZ-Lager zu schmuggeln.

Die ehemaligen Gewächshäuser wurden in der sowjetischen Nutzungszeit baulich stark verändert. Heute ist von dem Gebäude nur noch das Verbindungshaus mit Heizraum und Schornstein vorhanden. Die erhaltenen sowjetischen An- und Neubauten wurden wahrscheinlich von einem Wachstab genutzt. In dem am Weg gelegenen Gebäudeteil befand sich zudem ein Veranstaltungsraum mit Bühne und Leinwand für die sowjetischen Soldaten. Ein kyrillischer Schriftzug im Dachgiebel dieses Gebäudes deutet darauf hin, dass es 1967, zum 50. Jahrestag der Oktoberrevolution, gebaut wurde.

Der Standort der ehemaligen Lagergärtnerei ist über den Weg entlang der südlichen Lagermauer zugänglich. Die damaligen Beetflächen sind heute zugewachsen und nicht mehr zu erkennen.