Eingestürztes Dach des Fabrikgebäudes der ehemaligen DAW-Tischlerei Ravensbrück. Foto: Christoph Löffler, Berlin

Die Tischlerei der Deutschen Ausrüstungswerke (DAW)

Die 1939 gegründeten „Deutschen Ausrüstungswerke“ (DAW) waren ein Wirtschafts- und Rüstungsunternehmen der SS. Zunächst unterhielten die DAW im KZ Ravensbrück eine Rohrmattenflechterei.

Im Zuge eines laufenden Zwangsversteigerungsverfahrens kaufte die SS 1940 das Sägewerk des Tischlermeisters Arnold Breuer und nutzte das Gelände später unter anderem als Kohlenlager. Ab Februar 1943 pachteten die DAW den benachbarten Holzverarbeitungsbetrieb von der Hermann König Handelsgesellschaft aus Detmold für die Dauer des Krieges.

Übernommen wurden zunächst ein Fabrikgebäude, ein Maschinenhaus und ein Holzlagerungsschuppen. Im Jahr 1944 wurde das ursprüngliche Areal durch zwei massive Baracken ergänzt, die vor allem die SS-eigene „Deutsche Heimgestaltung GmbH“ zur Herstellung von Wohneinrichtungen nutzte.

In der DAW-Tischlerei mussten 60 bis 80 männliche Häftlinge des KZ Ravensbrück in 11-Stunden Schichten arbeiten. Sie stellten verschiedene Einrichtungsgegenstände, Hundehütten und Kaninchenställe für das KZ Ravensbrück her.

Nach 1945 diente die ehemalige Tischlerei der sowjetischen Armee als Bekleidungslager. Zahlreiche neue Gebäude kamen hinzu, unter anderem Garagen und eine Sauna.
Seit dem Abzug der sowjetischen Truppen ist das Gelände ungenutzt. Alle Gebäude der ehemaligen Tischlerei sind erhalten, jedoch teils stark einsturzgefährdet. Das Gelände ist nicht zugänglich. Von der Straße aus ist es aufgrund der noch vorhandenen Plattenmauer auch nicht einsehbar.

Audiospur zur Tischlerei der „Deutschen Ausrüstungswerke“ in Ravensbrück