Innenraum einer der ehemaligen Beutegut-Baracken. Foto: Christoph Löffler, Berlin

Die Beutegut-Baracken

Zur Einlagerung von Unmengen geraubter Güter aus den besetzten Ländern, wurden etwa im Frühjahr 1943 südlich des KZ Ravensbrück vier hallenartige Holzbaracken errichtet. Sie sind als Beutegut-Baracken bekannt und gehörten wahrscheinlich zum Nachschubsammellager des KZ. Vor jeder der Holzhallen befand sich ein Bahnsteig, von dem aus die einfahrenden Züge direkt entladen werden konnten.
Die Beutegut-Baracken nutzte die SS auch zur Lagerung von Winterhilfsgut, Altkleidung, geplünderten persönlichen Paketen und Kleidungsstücken sowie Gegenständen aus den Effektenkammern des Konzentrationslagers. Diese unterschiedlichen „Beutegüter“ wurden nicht nur von SS-Angehörigen für private Zwecke gestohlen, sondern auch von Häftlingen unter Lebensgefahr „organisiert“ und getauscht.

In den vier Beutegut-Baracken arbeiteten weibliche Häftlinge des KZ Ravensbrück. Sie mussten die ankommenden Güter entladen, sortieren und zum Beispiel für die militärische Wiedernutzung, weiterverarbeiten.

Nach der Befreiung des Konzentrationslagers nutzte das sowjetische Militär die Holzhallen bis 1993 als Bekleidungslager. Im Innenraum der Hallen finden sich zahlreiche Inschriften, die sowjetische Soldaten hinterlassen haben. Heute sind die vier Beutegut-Baracken stark einsturzgefährdet und nicht zugänglich. Eine Halle ist in den letzten Jahren bereits eingestürzt. Der Standort ist jedoch entlang des Weges vom Schweine- und Pferdestall zum Gelände des Nachschubsammellagers sichtbar.